In der Biotechnologie werden Enzyme, Zellen und Organismen genutzt, um chemische Reaktionen durch Biokatalyse zu steuern. Sie ist heute eine Querschnittstechnologie, die Wissen aus Biochemie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Bioinformatik, Genetik und Bioverfahrenstechnik vereint. So können z. B. neue Diagnosemethoden, Biosensoren oder Pflanzensorten entwickelt werden, oft sauberer und ressourcenschonender. Im Ruhrgebiet haben der Ausbau von Universitäten und Fachhochschulen sowie die Ansiedlung neuer Technologien hohe wissenschaftliche und wirtschaftliche Kompetenzen in der Biotechnologie geschaffen.
Unternehmen + Einrichtungen
Biotechnologie im Ruhrgebiet
Die medizinische Biotechnologie (Rote Biotechnologie) entwickelt neue Therapie- und Diagnoseverfahren basierend auf Genom- und Proteomforschung. In den letzten Jahrzehnten hat der Life-Science-Bereich enorme Fortschritte gemacht. Im Ruhrgebiet, besonders in Bochum und Dortmund, gibt es viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die an Medikamentenentwicklung, Proteomik und Bioinformatik arbeiten.
Ein weiterer Bereich ist die industrielle Biotechnologie (Weiße Biotechnologie), bei der Zellen oder Mikroorganismen für die Herstellung von Produkten wie Spezialchemikalien, Lebensmittelzusatzstoffen und Pharmaprodukten genutzt werden.
In der Agrar- und Lebensmittelindustrie (Grüne Biotechnologie) werden biotechnologische Verfahren eingesetzt, um Nutzpflanzen zu optimieren, etwa die Resistenz gegen Herbizide zu erhöhen oder neue Wirkmechanismen zu entwickeln. Zudem können pflanzliche Inhaltsstoffe wie Phytochemikalien oder Enzyme gewonnen werden.