Die hervorragende Verkehrsanbindung (oft trimodal) spricht für die Chemieregion Ruhrgebiet und Emscher-Lippe. Wichtige Standortfaktoren sind die zentrale Lage sowie die Nähe zu Zulieferern und Abnehmern und die sehr gute Infrastruktur. Die ist auch nötig, denn jedes Jahr werden über 60 Millionen Tonnen an chemischen Gütern ins Ruhrgebiet oder aus dem Ruhrgebiet transportiert.
ChemSite-Studie
Chemielogistik im Ruhrgebiet
Wie sieht die Chemielogistik im Ruhrgebiet aus? Wo sind Engstellen, wo die Herausforderungen und Risiken für die Zukunft? Wo werden Investitionen für Erhalt und Ausbau erforderlich? Wie arbeitet die Logistik-Branche mit der Chemie zusammen?
Antworten auf diese Fragen liefert die ChemSite-Logistikstudie von 2015/16, die von der Kompetenzgruppe Chemielogistik erarbeitet wurde.
Güterhäfen, Containerterminals + Verkehrswege
Chemielogistik im Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet verfügt über eine hohe Dichte chemie- und logistikspezifischer Infrastrukturen: Die zahlreichen Häfen und Containerterminals bilden Schnittstellen der Verkehrsträger Straße, Schiene, Binnenwasserstraße und ermöglichen die flexible Verladung von chemischen Gütern. Das dichte Pipelinenetz erlaubt zudem die sichere Beförderung von Rohstoffen und Zwischenprodukten. Die Chemie-Logistik spielt eine wichtige Rolle und beschäftigt insgesamt knapp 5.000 Personen.
Binnenschifffahrt + Güterhäfen
Das Binnenschiff ein bedeutsamer Verkehrsträger für die Chemieindustrie
Binnenschiffe sind für die chemische Industrie ein wichtiger Verkehrsträger. Mit ihnen können insbesondere Güter wie Container, Kohle, Erze, Erdöl, Erdölprodukte sowie Gefahrgüter schnell und sicher transportiert werden. Güterhäfen stellen dabei wichtige Knotenpunkte zum Warenumschlag auf den Straßen- und Schienenverkehr dar. In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen wurden im Jahr 2021 insgesamt rund 112,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Davon waren 12,9 Millionen Tonnen chemische Erzeugnisse. Bedeutendster Standort ist der Duisburger Hafen als größter Binnenhafen Europas.
Wichtige Informationen zu verschiedenen Wasserstraßen im Ruhrgebiet
Für den industriellen Frachtverkehr per Schiff ist das Binnenschifffahrtsnetz im Ruhrgebiet mit einer Länge von 272 km sehr gut ausgebaut. Über den Dortmund-Ems-Kanal ist die Region mit den deutschen Überseehäfen Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg verbunden, über den Rhein mit den Häfen in Antwerpen und Rotterdam. Nicht jedes Frachtschiff kann jede Wasserstraße befahren. Je nach Breite und Tiefe der Kanäle und Flüsse werden verschiedene Wasserstraßenklassen unterschieden.
Containerterminals
Containerumschlag zwischen Straße, Schiene und Wasserweg
Containerterminals spielen im nationalen und internationalen Frachtverkehr eine besondere Rolle. Sie sind Knotenpunkte der Transportwege und bewerkstelligen den Umschlag zwischen Seeschiffen und Kanalschiffen oder Schienen- und Straßenverkehr. Zudem werden in Containerterminals Ladungen in Container zusammengefasst, gelagert und verteilt. Im Ruhrgebiet besteht eine Reihe von Umschlagplätzen, einen räumlichen Schwerpunkt bilden die Häfen in Duisburg. Dort wurden im Jahr 2021 insgesamt 557.987 Container umgeschlagen.
Tanklager
Sichere Lagerung von Chemikalien
In Tanklagern werden Produkte wie Benzin, Heizöl, Kraftstoffe, Flüssigerdgas, Schweröl, Naphtha oder andere flüssige Chemikalien gelagert. Sie dienen der Zwischenspeicherung von Rohstoffen und Produkten, die in industriellen chemischen Prozessen benötigt werden. Ihre Beschickung und Entleerung erfolgt durch Schiffe, die Bahn, Tankkraftwagen oder Pipelines.