Das Ruhrgebiet mit dem Schwerpunkt in der Chemieregion Emscher-Lippe gehört zu den wenigen Standorten weltweit, die über eine komplette industrielle Wertschöpfungskette verfügen. Über Rohrbrücken und Pipelines sind verschiedenen Chemiestandorte miteinander verbunden. Somit profitieren die produzierenden Unternehmen gegenseitig voneinander: Das Nebenprodukt eines Werkes ist der Rohstoff für ein anderes Unternehmen.

Ver- und Entsorgung

Chemienahe Infrastruktur im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet werden durch den regionalen Stoffverbund so zum Beispiel aus der Raffinerie von BP in Gelsenkirchen wertvolle Petrochemikalien wie Ethylen und Propylen – Basis für Kunststoffprodukte oder Lacke – über Pipelines zum Chemiepark Marl transportiert und hier von Evonik weiterverarbeitet. Evonik wiederum liefert über eine Rohrleitung Cumol, ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Phenol und Aceton, an INEOS Phenol in Gladbeck.

Durch die ausgefeilte Verbundproduktion können die Unternehmen wertvolle Synergieeffekte erzielen und so einen wesentlichen Standortvorteil nutzen. Eine solche hochintegrierte Produktion spart lange Wege, schont natürliche Ressourcen und ist damit besonders effizient und umweltfreundlich. Ergänzt wir die Infrastruktur im Ruhrgebiet durch ein dichtes Netz an Ver- und Entsorgungseinrichtungen, wie Kläranlagen und Kraftwerken.

Legende

Chemiepark
Kraftwerk
Kläranlage

Kläranlagen

Reinigung von Industrieabwässern

Kläranlagen sind ein wichtiger Bestandteil der chemischen Infrastruktur und dienen der Reinigung von Abwässern. Industrieabwässer wie z.B. Kühlwasser, Öle, Fette, Schwermetalle, Säuren, Alkalien oder toxische Stoffe fallen bei Produktions- und Verarbeitungsprozessen in der Industrie an und müssen in der Regel vorbehandelt werden, bevor sie in öffentliche Klärwerke eingeleitet werden können. Bei großen Chemiestandorten im Ruhrgebiet bestehen zumeist werkseigene Kläranlagen, die über umfangreiche Reinigungsprozesse eine direkte Einleitung in ein Gewässer ermöglichen. Die hier dargestellten Kläranlagen entstammen der zentralen Informationsplattform Abfall in NRW (AIDA).

Informationsplattform Abfall in NRW (AIDA)

Wie viel Abfall fällt in den Kläranlagen an?

Die Informationsplattform Abfall in NRW (AIDA) gibt Informationen zu den Klärwerken. So werden beispielsweise aktuelle Daten zu den Abfallmengen aller Kläranlagen bereitgestellt. 

Zur Informationsplattform Abfall in NRW

Kraftwerke

Energieversorgung für alle Prozesse der chemischen Industrie

Das Ruhrgebiet ist heute die Region mit der höchsten Stromproduktion in Deutschland. Die zahlreichen Kraftwerke stellen die Energieversorgung der zum Teil äußerst energieintensiven Prozesse in der chemischen Industrie sicher. Mittels Generatoren wird mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Diese Energie wird dann genutzt, um sie in das Stromnetz einzuspeisen. Sofern die Energieumwandlung nicht durch eigene Kraftwerke in den Chemieparks oder an den Chemieindustriestandorten erfolgt, sind die Voraussetzungen für eine sichere Energieversorgung im Ruhrgebiet hervorragend: 14 verschiedene Großkraftwerke und ein Pumpspeicherkraftwerk gewährleisten eine zuverlässige Stromversorgung. Das größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands, eines der größten in Europa, steht in Gelsenkirchen-Scholven. Es wird vom Unternehmen Uniper betrieben und erzeugt mit den drei Blöcken B, C und FWK insgesamt 760 MW (netto) Strom.